Das traditionelle Scheibenschlagen

Bild: Scheibenschlagen in Zell-Weierbach
Jedes Jahr am Fasnachtssonntag findet in Zell-Weierbach unterhalb der Wolfsgrube und in Rammersweier an der Hackeiche das traditionelle Scheibenschlagen statt. Bei diesem jahrhundertealten Brauch werden glühende Holzscheiben mit Hilfe eines langen Stocks von erhöhten Berghängen ins Tal geschleudert um damit den Winter zu vertreiben.
Hierzulande kann prinzipiell jeder beim Scheibenschlagen mitmachen der sich dies zutraut. Man sollte es allerdings nicht unterschätzen, da es nicht ganz einfach und auch nicht ganz ungefährlich ist.
 
Beim Scheibenschlagen steckt man eine kleine Buchenholzscheibe am Stock ins Feuer bis diese glüht, und schlägt diese dann mit großer Wucht über eine Holzrampe ins Tal. Mit einem traditionellen Spruch widmet man die Scheiben vor seinem Schlag einer nahestehenden Person: "Schieb, Schieb über de Rihn, wem soll die Schieb sin? Die Schieb soll’m ….. sin."

Je nach Wetterlage sind die großen Scheibenfeuer und die „Leuchtspuren“ am Himmel von weit her sichtbar.
Den Brauchtum des Scheibenschlagens findet man vor Allem in Südbaden entlang des Oberrheins aber auch in anderen Regionen wie dem Elsass, in manchen Kantonen der Schweiz und in Südtirol.

Urkundlich bezeugt ist das Scheibenschlagen bereits im Jahr 1090, da damals „eine geschlagene brennende Scheibe“ ein Gebäude des Klosters Lorsch in Brand setzte.
 
Hier noch einige Bilder vom Scheibenschlagen am 14. Februar 2010 in Zell-Weierbach:
Die Gesamtauswahl aller Bilder vom Scheibenschlagen in Zell-Weierbach am 14. Februar 2010 finden Sie hier.